Menschenrechtsverletzungen
Die genannten Probleme in den Bereichen Umwelt, Arbeitsbedingungen, soziale Ungerechtigkeit sowie vor allem die Landkonflikte gehen in Indonesien häufig einher mit massiven Menschenrechtsverletzungen. Die nationale Menschenrechtskommission Komnas HAM berichtet von rund 5.000 Verletzungen der Menschenrechte in Indonesien im Jahr 2010, von denen 30 Prozent mit dem Anbau von Palmöl assoziiert waren. (Quelle: Brot für die Welt: The loss of reason. Human Rights Violations in the Oil-Palm Plantations in Indonesia. 2011.)
Menschen wird der Zugang zu Ressourcen verwehrt, das Recht auf Meinungsfreiheit und körperliche Unversehrtheit sowie das Recht auf Eigentum werden verletzt. Überdies wurden Fälle von sexuellen Übergriffen bekannt. (The Loss of Reason, S. 8f.)
Die Landbevölkerung wehrt sich – häufig unterstützt von Menschenrechtsverteidiger – gegen das Vorgehen der Ölpalmfirmen mit Protesten und Demonstrationen. Durch gewaltsame Interventionen der Sicherheitskräfte, die im Interesse der Regierung oder der privaten Unternehmen handeln, kommt es dabei immer wieder zu Verletzten und Toten unter den Demonstrierenden. Mitunter willkürlich festgenommene Aktivist_innen haben kaum eine Chance auf einen fairen Prozess und werden nicht selten zu mehrmonatigen Haftstrafen verurteilt.