Arbeit auf den Palmölplantagen
Häufig werden die Palmölplantagen von Subunternehmen bewirtschaftet, die geringe Löhne zahlen und Kinderarbeit sowie der Sklaverei ähnliche Zustände fördern.
Kelompok Pelita Sejahtera (KPS) (2007) berichtet von einer Entlohnung unter dem gesetzlichen Mindestlohn von Arbeiter_innen in Nordsumatra ohne ausreichende soziale Sicherung. Angemessene Schutzkleidung und Werkzeuge werden nicht bereitgestellt, Schulen und Gesundheitseinrichtungen liegen häufig zu weit entfernt. Um das hohe Produktionssoll zu erreichen und nicht von Sanktionen getroffen zu werden, sind die Arbeitenden häufig gezwungen, ihre Kinder und Familien bei der Arbeit mithelfen zu lassen. Tagelöhner stellen etwa 70 % der Arbeitenden (Sawit Watch, 2012) auf den Plantagen und erhalten weder Arbeitsverträge noch soziale Absicherung.
Versuchen sich Arbeiter_innen zusammenzuschließen, um gegen die widrigen Arbeitsbedingungen vorzugehen, kommt es nicht selten zu Einschüchterungsversuchen und Lohnkürzungen. Arbeiter_innen, die versuchen, sich für ihre Rechte einzusetzen, werden häufig entlassen oder eingesperrt. Menschenrechtsverteidiger, etwa von Nichtregierungsorganisationen oder Gewerkschaften, sind ebenfalls von Verhaftungen bedroht.
Durch die enorme Ausdehnung der Palmölmonokulturen gibt es für die lokale Bevölkerung häufig keine Alternative, sich außerhalb der Plantage eine Beschäftigung zu suchen. Die enorme Umweltbelastung, die durch die Monokulturen verursacht wird, vernichtet Erwerbsmöglichkeiten in anderen Bereichen. So ist beispielsweise Fischfang oder Fischzucht aufgrund des massiven Einsatzes von Pestiziden nicht länger möglich. Unter dem Pestizideinsatz leidet auch die Gesundheit der in der Region lebenden Menschen, insbesondere natürlich die der Plantagenarbeiter_innen. Periodisch wiederkehrende durch Brandrodung verursachte und zum Teil verheerende Waldbrände sind eine ernst zu nehmende Gesundheitsgefahr für Millionen von Menschen bis in die benachbarten Staaten Malaysia und Singapur.